Donnerstag, 8. Oktober 2009

Schlussworte

Aus der Rekonstruktion ergibt sich natürlich die Frage nach dem Sinn des Abrisses? Sicherlich würde das Tor in der heutigen Bebauungssituation stören und den Platz verbauen, allerdings hat man die umliegenden Gebäude erst später und ohne Rücksicht auf die Toranlage errichtet. Das Kosttor hätte sicherlich auch heute die Münchner Innenstadt bereichert. Was für ein wunderschöner Eingang zum Münchner Platzl wäre dies?
Allerdings sahen das die Stadtväter des 19 Jh. anders, das Gelände konnte als lukrative Immobilie genutzt werden und Bierwagen so ungehindert in die Stadt rollen, da die Durchfahrt recht eng und nur einspurig war.
Ähnliche Überlegen führten in den 50er Jahre dazu, dass der alte Rathausturm aus verkehrstechnischen Gründen abgerissen wurde, später allerdings aufgrund von Protest der Bürger wieder aufgebaut wurde.
Auch das südöstlich gelegene Angertor musste einer solchen unsinnigen Zufahrtsplanung weichen, man fragt sich hier weshalb man lieber das hässliche Hochhaus der einstigen Registratur einen mittelalterlichen und höchst symbolgehaltigen Tor bevorzugte, eine Stadteinrichtung die im übrigen für die Stadtplanung zuständig ist.
Bedenkt man das München heute 100mal Größer ist als die Altstadt kann man die fehlende Weitsicht der verantwortlichen Bürgermeister nicht anders als durch Gewinnbeteiligung an der Grundstück Veräußerung erklären. Bayerische Politik wie wir sie kennen!
Heute befinden sich fast zudem alle Brauereien außerhalb der Altstadt, die weitgehend Fußgängerbereich geworden ist. Dort trifft man hin und wieder Touristen die einen danach fragen wo den die Altstadt sich befinde?
Immerhin kann man sich damit trösten, dass die vielen Zeichnungen, die kurz und während des Abrisses entstanden sind, wohl auch eine Ausdruck des Protests sind, auch wenn der still und gehorsam war, wie auch meine Arbeit hier sein soll.

1 Kommentar:

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